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Ausland: Erfolg mit richtigen Manieren
Haben Sie in Japan zu tun? Dann sollten Sie Ihre Stäbchen nach dem Essen
nicht in den Reis stecken. Das ist unfein. Damit Sie in fernen Ländern nicht in
Fettnäpfchen treten - hier einige wichtige Verhaltensregeln.
Alle reden von der Globalisierung. Hier finden Sie einige der wirtschaftlich
wichtigsten Nationen im puncto Tischsitten und Kleiderordnung. Denn wer
beruflich im Ausland unterwegs ist, sollte wissen, was ankommt und was nicht.
Damit der umsichtig geplante Millionen-Deal nicht schon bei der Begrüßung wie
eine Seifenblase platzt. Und Ihr Chef die anstehende Beförderung nicht ins
nächste Jahrtausend verschiebt.
Saudi-Arabien
In Saudi-Arabien gelten strenge Regeln, die besonders Nicht-Moslems respektieren
sollten. Grundsätzlich wird in Saudi-Arabien höfliches und respektvolles
Auftreten erwartet.
Kleidung: In Saudi-Arabien ist die offizielle westeuropäische Geschäftskleidung
akzeptiert. Empfehlenswert ist ansonsten weite, bedeckende Kleidung mit langen
Hosenbeinen und Ärmeln.
Begrüßung: Geben Sie niemals einem arabischen Mann oder einer Frau von sich aus
die Hand. Warten Sie, bis der Gastgeber Ihnen die Hand reicht.
Bei Tisch: Üblich ist, dass Frauen und Männer im Restaurant in getrennten Räumen
speisen. Bisweilen gibt es auch einen gemeinsamen Raum. Gegessen wird nur mit
der rechten Hand, die linke gilt in islamischen Ländern als unrein.
Frankreich
Trotz geografischer Nähe, gibt es einige Regeln zu beachten.
Kleidung: Die Kleidung entspricht dem internationalen Standard.
Begrüßung: Die Franzosen legen viel Wert auf die richtige Begrüßung. Wichtig: Es
gilt als unhöflich, nur "Bonjour" zu sagen. Es gehört in jedem Fall ein
"Monsieur" oder "Madame" dazu. Vorsicht beim Wangenküsschen. Das ist eher für
enge Freunde reserviert. Also: Nicht von sich aus dem Gegenüber um den Hals
fallen. Besser: Abwarten, was er tut.
Bei Tisch: Die Tischmanieren gleichen denen hierzulande. Mit einer Ausnahme: Das
"baguette" wird während des gesamten Essens gegessen - nicht wie bei uns nur zur
Vorspeise - und dient dem Auftunken der Soßen. Das Brot darf nur in kleine
Stücke gebrochen werden. Schneiden ist tabu.
Japan
Die Japaner erwarten von Ausländern nicht, dass sie sich bis in die Feinheiten
mit ihrem komplizierten Gesellschaftssystem auseinander setzen. Einiges sollte
man dennoch beachten.
Kleidung: Business-Frauen sollten in Japan noch formeller gekleidet sein als zu
Hause. Legere Kleidung ist im Geschäftsleben tabu. Auch Weiß als Kleidungsfarbe
sollte vermieden werden - Weiß ist in Asien die Farbe der Trauer.
Begrüßung: Üblich ist der Kotau, die Verneigung. Bei der Begrüßung westlicher
Besucher bemühen sich viele Japaner jedoch um die Kombination von Händedruck und
leichter Verbeugung. Kommen Sie Ihrem Gastgeber dadurch entgegen, indem sie den
meist weichen, ungeübten Händedruck ihres Gegenübers nicht allzu hart erwidern.
Bei Tisch: Überlassen Sie Ihrem Gastgeber im Restaurant die Bestellung. Bei der
Frage nach Ihren Wünschen keine Extra-Touren drehen, da es sich um eine reine
Höflichkeitsfloskel handelt. Ein Europäer muss nicht unbedingt mit Stäbchen
essen, er bekommt auch sein gewohntes Besteck. Für Stäbchenesser: Es gilt als
unhöflich, die Hölzer nach dem Essen in den übrig gebliebenen Reis zu stecken.
Dagegen dürfen Reis- und die Suppenschüssel aber bis zum Mund gehoben werden,
damit man schneller "schaufeln" und besser trinken kann. Den obligaten
Trinkspruch mit einem Glas Sake müssen Sie unbedingt erwidern.
Vereinigte Staaten
So locker der Umgangston in den Vereinigten Staaten erscheint - so sehr ist das
Verhalten von einer recht konservativen Moral geprägt.
Kleidung: Business-Frauen tragen im Job Kostüme oder Kleider mit Ärmeln, Hosen
sind eher selten angesagt.
Begrüßung: Bei der Begrüßung reicht die Dame zuerst die Hand. Augenkontakt ist
erwünscht. Die Anrede bei Personen höheren Ranges lautet "Sir" und "Madam".
Ansonsten wird "Mister" und "Miss" in Kombination mit dem Familiennamen benutzt.
Gleich nach der Begrüßung redet man sich mit Vornamen an. Das ist in den Staaten
allgemein üblich und kein Zeichen für echte Vertrautheit.
Bei Tisch: Europäer müssen sich nicht an die US-Sitten anpassen und
beispielsweise eine Hand unterm Tisch halten (diente früher dem schnellen Griff
zum Colt). Denn: Amerikaner finden die europäische Tischkultur "great".
Italien
Da die Familie in Italien einen großen Stellenwert hat, gehört es auch für
Geschäftspartner zum guten Ton, sich nach deren Befinden zu erkundigen.
Kleidung: Die Business-Kleidung entspricht im Land der "bella figura" unserer
Etikette, die Kleidung der Damen ist dennoch auffallend elegant. Für den Süden
Italiens gilt Zurückhaltung bei allzu leichter Bekleidung: Aus Rücksicht auf die
konservativen Sitten gibt man sich als Frau dort eher zugeknöpft - rein
kleidungstechnisch natürlich.
Begrüßung: Das Verhalten bei der Begrüßung unterscheidet sich nicht von dem in
Deutschland.
Bei Tisch: Die Etikette am Tisch ähnelt der unseren. Allerdings unterscheiden
sich in Italien die Manieren zwischen Oberschicht und der breiten Bevölkerung
deutlich. Also nicht wundern, wenn Sie auch in teuren Restaurants leicht
befremdlich "lockere" Tischsitten beobachten.
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